Mentoren!
Als ich 1983 Gregory Campbell kennenlernte, ahnte ich nicht dass die Begegnung mit diesem Mann mein gesamtes Leben beeinflussen würde.
Im Rahmen einer Seminarreihe für Männer befassten wir uns mit Themen wie emotionaler Autonomie von Eltern und Partnerinnen und widmeten uns der Entwicklung einer Vorstellung vom Leben als einem kreativen, visionären Akt, statt einer Orientierung auf Karriere und Materie. Das hatte Folgen: Drop Out aus einigen gesellschaftlichen Bequemlichkeiten aber auch Öffnung für die tieferen Dimensionen menschlicher Existenz.
Die Haltung, die mich so fasziniert hat, ist wunderbar beschrieben in dem Buch „Ein Gott der Frechheit“ von Sten Nadolny: Poesie schlägt Multiplikation. Es geht nicht um Effizienz oder Effektivität, sondern um Achtsamkeit und geistige Beweglichkeit. Das Leben zu erleben und zu „verstehen“ (was auch immer verstehen in diesem Zusammenhang bedeutet) ist wichtiger, als die Kontrolle zu behalten.
Eine meiner filmischen Lieblingsszenen ist das Ende der Geschichte von Alexis Sorbas, in der die vorher so mühsam aufgebaute Konstruktion zum Transport von Baumstämmen bei der ersten Benutzung in sich zusammenfällt. Alexis lacht laut und ruft: „Hast du jemals etwas so schön zusammenkrachen gesehen?“ Dann beginnt er Syrtaki zu tanzen.
Er schaut nicht nach hinten und er schaut nicht nach vorne; er erlebt diesen Moment und kostet ihn voll aus. Dabei bleibt er in voller Verbundenheit mit den Menschen, die ihn umgeben, auch wenn diese nicht mit ihm übereinstimmen oder ihn verstehen.
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